DAS IST DIE HOMEPAGE VON MARTIN LUKSAN UND DES VEREINES FÜR RHETORIK UND BILD

      
KLEINE GESCHICHTE DER WERTE
Gott hatte im 18. Jahrhundert die Ausweitung der Geschäfte so sehr behindert, dass man ihn philosophisch in die Schranken gewiesen hatte. Ideologen des Dritten Standes hatten in der Zeit von Dreispitz und Zopfperücke an Stelle Gottes die Natur gesetzt. Doch die gute Natur war entweder so weit weg wie die Osterinsel oder sie war durch Hofgesellschaften verdorben. Edle Wilde, glückliche Menschen und geliebte Kinder hatten in der Zeit zwischen 1750 und 1920 die Menschheitslehrer undeutlich vor Augen. Mit Hilfe der bürgerlichen Zeitung propagierten Journalisten die gute Natur.
Doch die Imperien der Kirchen schlugen zurück und stellten ihren sündigen Menschen ganz vorne in die Auslagen. Dieser gefiel, als ihn die sozialistische Utopie ängstigte, auch dem Bürger. Der sündige Mensch schneidet einfach schärfer als die konkreteste Utopie. Im Jahrhundert der Stahlschiffe und der Eisenbahnen presste der eisenharte Herr des Kapitals durchaus menschlich sich selber und unmenschlich den Lohnabhängigen. Die Kirchen gehörten nicht zu seinem System. Sie standen außerhalb des Kapitalismus, beteten und reichten ihre Suppen. Der Ruhm, den ein Land, eine Firma oder ein Verein verlieh, war natürlich nicht die Ewigkeit der Seligen und Heiligen.
 
Er war die historische Größe der Feldherren und der Reichsgründer. Die Kirchen hatten eine Zeitlang daran zu arbeiten, die kirchlichen Auszeichnungen mit den irdischen Preisen zu verbinden.
Der Nachruhm, der etwas länger besteht als der Einzelne, der sein Projekt an Nachruhm kettet, ist auch heute noch sehr begehrt.

Der Adelige hat keinen prinzipiellen Vorteil mehr gegenüber dem reichen Bürger. Der Milliardär garniert seinen Reichtum und seine Macht nicht anders als einst der Fürst –
mit Kunst und schönen Frauen. Da aber nicht jeder Einzelne nach Macht und und Reichtum überhaupt strebt, benötigte das bürgerliche Milieu auch für das geringe Wollen einen Wert.
 
Da entdeckte es die Lebensfülle. Das war und ist nun der einzige Wert, den nach der Abwendung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit das bürgerliche Milieu, die Gelbe Presse, das Life Style Magazin und die Fernsehsender heute noch hervorbringen und sehr empfehlen.